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Zukunftsorientierte Kombinationsmöglichkeiten von Stromfee.AI

Autorenbild: Holger RoswandowiczHolger Roswandowicz


In dieser Analyse werden mögliche Integrationen von Stromfee.AI mit dem OpenAI Operator (AI-Webagent), ByteDances UI-TARS (Open-Source-GUI-Agent) und dem QwenLM-Sprachmodell betrachtet. Dabei liegt der Fokus auf der Automatisierung des Stromfee-Tagebuchs, sowie einem Vergleich von LLM-API vs. Grafana-Agent. Im Folgenden werden die Szenarien beleuchtet und praxisnahe Empfehlungen abgeleitet.


1. Automatisierung des Stromfee-Tagebuchs

Technologien für Datenanalyse und Kundeninteraktion

Für die Automatisierung von Datenanalysen und der Kundeninteraktion bieten sich vor allem KI-Technologien an. Large Language Models (LLMs) wie OpenAI GPT-4 oder Open-Source-Modelle wie QwenLM können komplexe Datenauswertungen durchführen und in verständliche Sprache übertragen. Tatsächlich erreichen moderne Open-Source-LLMs bereits annähernd die Leistung proprietärer Modelle – so übertrifft Qwen-72B in Benchmarks gleich große Modelle (z.B. LLaMA2-70B) und schlägt GPT-3.5 in 7 von 10 Testaufgaben (GitHub - QwenLM/Qwen: The official repo of Qwen (通义千问) chat & pretrained large language model proposed by Alibaba Cloud.) Durch eine API-Anbindung an solche LLMs kann Stromfee.AI automatisiert Berichte generieren oder auf Kundenanfragen reagieren.


Ergänzend kommen KI-Agenten und RPA-Technologien (Robotic Process Automation) ins Spiel. OpenAIs Operator ist ein beispielhafter KI-Agent, der Webaufgaben selbständig ausführt – er kann Webseiten „sehen“ und wie ein Nutzer klicken, scrollen und Formulare ausfüllen (OpenAI debuts Operator, an AI agent with ecommerce applications) (OpenAI debuts Operator, an AI agent with ecommerce applications) Solche Agenten verwandeln KI von einem passiven Antwortgeber zu einem aktiven Assistenten, der mit geringem Benutzereingriff echte Aktionen im Web durchführen kann. Als Open-Source-Alternative hat ByteDance mit UI-TARS ein ähnliches GUI-Automatisierungssystem veröffentlicht (OpenAI unveils Operator agent for automating web tasks • The Register) Diese Tools erlauben es, Routineaufgaben softwaregesteuert abzuarbeiten, etwa Dateneingaben oder das Abrufen externer Informationen, und sie können dabei durch KI gesteuert werden.

Durch die Kombination von RPA und LLM entsteht ein leistungsfähiges Duo: RPA-Bots erledigen repetitive Vorgänge und LLMs fügen „menschliche“ Intelligenz hinzu (RPA with LLM: Transforming Automation with Intelligence - We building your brand) So können auch unstrukturierte Daten (z.B. Freitext aus E-Mails oder PDFs) verarbeitet und in automatisierte Workflows integriert werden (RPA with LLM: Transforming Automation with Intelligence - We building your brand) Zudem erlauben LLMs eine natürliche Sprachsteuerung, was für die Kundeninteraktion entscheidend ist – in Verbindung mit RPA lassen sich Kundengespräche automatisieren und trotzdem kontextgerechte, hilfreiche Antworten generieren (RPA with LLM: Transforming Automation with Intelligence - We building your brand) Mit diesen Technologien kann Stromfee.AI seine Prozesse deutlich effizienter gestalten und gleichzeitig persönlicher wirken, da die KI kundenindividuell agieren kann.


LLM-Integration für automatisierte Berichte und Prognosen

Die Einbindung von LLMs eröffnet vielfältige Möglichkeiten, das Stromfee-Tagebuch intelligent zu automatisieren. Ein LLM-basiertes System könnte täglich oder wöchentlich die erfassten Energiedaten analysieren und dem Kunden automatisch einen leicht verständlichen Bericht (“Tagebucheintrag”) generieren. Darin könnten z.B. der Verbrauch des Tages, auffällige Spitzen, Vergleich zum Durchschnitt sowie Tipps zur Einsparung formuliert werden – und zwar in natürlich klingender Sprache statt in nüchternen Tabellen. Solche automatisierten Berichte erhöhen die Kundentransparenz und -bindung, da Nutzer regelmäßig personalisierte Einblicke bekommen, ohne selbst Diagramme interpretieren zu müssen.


Auch für Prognosen lässt sich ein LLM integrieren. So könnte Stromfee.AI anhand historischer Verbrauchsdaten und externer Faktoren (etwa Wetter oder Tarife) Vorhersagen über den künftigen Energiebedarf erstellen. LLMs bieten hier den Vorteil, sehr viele Datenquellen gleichzeitig verarbeiten zu können – von Zeitreihen bis zu Textinformationen. Beispielsweise können moderne Sprachmodelle Nachrichten, Wetterberichte oder Social-Media-Stimmungen auswerten, um den Energiebedarf kontextbezogen abzuschätzen (The Double-Edged Sword: Using LLMs in Electricity Market Forecasting) Zudem erkennen sie Muster und Korrelationen in historischen Daten, die klassischen statistischen Methoden entgehen (The Double-Edged Sword: Using LLMs in Electricity Market Forecasting) Die hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit und Skalierbarkeit von LLMs erlaubt dabei auch Echtzeiteinblicke, was für kurzfristige Prognosen wertvoll ist (The Double-Edged Sword: Using LLMs in Electricity Market Forecasting) (The Double-Edged Sword: Using LLMs in Electricity Market Forecasting) In der Praxis würde man für die eigentliche numerische Vorhersage eventuell spezialisierte Modelle nutzen und das LLM zur Erklärung und Kommunikation der Prognose einsetzen. So könnte das LLM dem Nutzer beispielsweise erläutern: “Nächste Woche wird aufgrund kälterer Witterung ein um 10% höherer Stromverbrauch erwartet.”


Ein weiterer Vorteil: Das LLM kann im Dialog mit dem Kunden Prognosen oder Berichte liefern. Kunden könnten Fragen stellen wie “Warum war mein Verbrauch gestern höher?” – das LLM greift auf die Daten zu und beantwortet es sofort in Textform. Dieser interaktive KI-Energieberater wäre rund um die Uhr verfügbar. Wichtig ist allerdings, Qualitätssicherung einzubauen (z.B. Plausibilitätschecks der LLM-Antworten), da LLMs auch Fehler machen können. Mit einem sorgfältig trainierten Modell und Feedback-Schleifen lässt sich aber eine verlässliche automatisierte Berichts- und Prognosefunktion realisieren.


UI-TARS für smarte Automatisierungen

Der Einsatz von UI-TARS (oder vergleichbaren Agenten) ermöglicht smarte Automatisierungen jenseits der reinen Datenauswertung. UI-TARS wurde entwickelt, um mit grafischen Benutzeroberflächen so zu interagieren wie ein Mensch – mit wahrnehmen, überlegen und handeln in einem integrierten Modell (GitHub - bytedance/UI-TARS) Praktisch heißt das: Wo immer Stromfee derzeit manuelle Klick-Arbeiten hat, könnte ein solcher Agent diese übernehmen.

Ein Anwendungsfall ist z.B. die Datenbeschaffung: Sollte Stromfee.AI Verbrauchsdaten oder Tarife von externen Webseiten benötigen (etwa vom Portal des Energieversorgers oder von Wetterdiensten), kann UI-TARS den Login durchführen, nötige Klicks ausführen und die Daten auslesen – auch ohne offizielle API. Ebenso könnte der Agent Routineaufgaben im Stromfee-Dashboard automatisieren. Denkbar ist etwa, dass UI-TARS regelmäßig das interne Grafana-Dashboard durchgeht, Snapshots erzeugt und diese für Berichte verwendet, ohne dass ein Entwickler diese Schritte manuell skripten muss.

Darüber hinaus ermöglicht ein GUI-Agent automatisierte Aktionen zur Kundeninteraktion. Beispielsweise könnte das System bei detektiertem Anomalieverbrauch automatisch eine UI öffnen, um dem Kunden proaktiv eine Benachrichtigung zu schicken oder gewisse Einstellungen anzupassen. Ein konkretes Szenario: Wenn das Tagebuch erkennt, dass ein Gerät ungewöhnlich viel Strom zieht, könnte der Agent eigenständig die entsprechende Smart-Home-Schaltstelle (z.B. eine Webapp für smarte Steckdosen) öffnen und das Gerät temporär abschalten – natürlich nur im Rahmen vorher definierter Regeln. So würde Stromfee.AI zum handelnden Akteur, der nicht nur rät, sondern direkt eingreift (ähnlich einem persönlichen Energieassistenten).


Die Verbindung von Operator/UI-TARS mit LLM schafft letztlich einen autonomen KI-Agenten, der lernen und handeln kann. Solche LLM-gesteuerten Bots haben das Potenzial, RPA auf ein neues Level zu heben: Statt starren Regeln können sie adaptiv auf verschiedene Situationen reagieren und auch unerwartete Eingaben verstehen (Beyond RPA: How LLMs are ushering in a new era of intelligent process automation - Foundation Capital) Damit wird ein Übergang von simplen Bots hin zu autonomen AI-Agenten eingeleitet, die in nahezu jedem Bereich mit Menschen zusammenarbeiten können (Beyond RPA: How LLMs are ushering in a new era of intelligent process automation - Foundation Capital) Für Stromfee-Tagebuch bedeutet dies maximal mögliche Automatisierung – von der Datenerfassung über die Analyse bis zur Kundenbenachrichtigung läuft alles intelligent und weitestgehend ohne händisches Zutun.

Empfehlung: Stromfee.AI sollte eine Kombination dieser Ansätze nutzen. Konkret empfiehlt es sich, ein leistungsfähiges LLM (ggf. selbst gehostet, z.B. QwenLM) anzubinden, das die Tagebuchdaten analysiert und in natürlicher Sprache aufbereitet. Parallel dazu können UI-Agenten wie Operator oder UI-TARS eingesetzt werden, um wiederkehrende Klick-Arbeiten oder Integrationen ohne API zu automatisieren. So entsteht ein ganzheitliches System, das das Stromfee-Tagebuch nahezu vollständig autonom führen und mit dem Kunden interagieren kann.


2. API-Anbindung von LLMs vs. agenten-gestützte Analyse mit Grafana

Bei der Datenanalyse und -visualisierung von Energiedaten stehen grundsätzlich zwei unterschiedliche Ansätze zur Wahl:

  • Direkte LLM-Integration via API, d.h. ein Sprachmodell wird in die Anwendung eingebunden und liefert auf Anfrage Analysen, Ergebnisse oder Texte („Chatbot-Ansatz“).

  • Agenten-gestützte Analyse mit Grafana, d.h. ein (KI-)Agent greift auf ein bestehendes Grafana-Dashboard bzw. -System zu, um dort Daten abzurufen oder aufzubereiten (quasi „KI auf bestehendem BI-Tool“).

Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile in Bezug auf Visualisierungsmöglichkeiten, Flexibilität, Skalierbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und das Automatisierungspotenzial. Im Folgenden werden diese Kriterien verglichen:


Analyse- und Visualisierungsfähigkeiten


LLM-API: Ein angebundenes Sprachmodell kann komplexe Analysen in natürlicher Sprache liefern. Es wäre denkbar, dem LLM einen Ausschnitt der Energiedaten (z.B. letzte 24h Verbrauchswerte) zu geben und Fragen zu stellen: “Welche ungewöhnlichen Verbrauchsmuster siehst du?” – das LLM könnte Trends beschreiben oder auf Ausreißer hinweisen. Die Stärke liegt darin, Ad-hoc-Fragen flexibel zu beantworten und gleich eine Interpretation mitzuliefern (etwa “um 18 Uhr gab es einen Peak, vermutlich durch Kochen”). Allerdings generiert das LLM primär Text oder einfache Tabellen als Antwort. Für detaillierte Visualisierungen (wie interaktive Zeitreihendiagramme, Korrelationsplots etc.) müsste das LLM entweder externen Code anstoßen oder vordefinierte Grafiken abrufen. Rein mit LLM ist also die Datenvisualisierung eingeschränkt – es kann beschreiben, aber kein Dashboard ersetzen. Neue Ansätze kombinieren zwar LLMs mit Tool-Usage (z.B. dass das LLM selbstständig einen Plot erzeugt), das ist aber komplex.


Grafana + Agent: Grafana ist speziell für Zeitreihendaten und Monitoring entwickelt. Es bietet out-of-the-box zahlreiche Diagrammtypen, Alarmierungen und die Möglichkeit, verschiedene Datenquellen einzubinden. In der Energiebranche wird Grafana häufig genutzt, um z.B. Netzlasten, Verbrauch und Einspeisung visuell darzustellen (Five eye-catching Grafana visualizations used by Energy Sciences Network to monitor network data | Grafana Labs ) Es erleichtert das Verständnis der Daten erheblich, indem es Muster visuell sichtbar macht (etwa tägliche Lastkurven) und erlaubt dem Nutzer, in Daten zu zoomen oder Zeiträume zu vergleichen. Grafana kann durch Plugins erweitert oder an spezifische Use Cases angepasst werden (Five eye-catching Grafana visualizations used by Energy Sciences Network to monitor network data | Grafana Labs ) – für Stromfee-Tagebuch vermutlich bereits im Einsatz. Ein agenten-gestützter Ansatz könnte bedeuten, dass ein KI-System entweder dem Nutzer hilft, Grafana zu bedienen (z.B. per Chat Nachfragen beantwortet wie “Zeige mir Woche 40 im Vergleich zu Woche 41” – und der Agent klickt das im Dashboard zusammen) oder dass der Agent die Grafana-API nutzt, um Daten abzufragen und aufzubereiten. Visuell ist Grafana also sehr mächtig, aber die Interpretation der Grafiken obliegt normalerweise dem Nutzer. Ein KI-Agent könnte hier unterstützend eingreifen, indem er die angezeigten Charts automatisch kommentiert oder Zusammenfassungen erstellt (es gibt z.B. erste LLM-Plugins für Grafana, die Vorfälle automatisch zusammenfassen (Lessons learned from integrating OpenAI into a Grafana data source) .

Fazit Visualisierung: Für tiefe Visualisierungen und Echtzeit-Dashboards ist Grafana klar im Vorteil – es wurde dafür gebaut und bewährt sich im Energie-Datenumfeld (Five eye-catching Grafana visualizations used by Energy Sciences Network to monitor network data | Grafana Labs ) Ein LLM glänzt dafür bei der sprachlichen Analyse und Beantwortung freier Fragen. Ein hybrider Ansatz wäre ideal: Der KI-Agent nutzt Grafana als Datenlieferant und generiert dann eine Erklärung. Wenn man jedoch entscheiden muss, was besser geeignet ist: Soll vor allem automatisiert interpretiert und berichtet werden, punktet der LLM-Ansatz; soll dem Nutzer transparente Visualisierung geboten werden, ist Grafana unverzichtbar.


Flexibilität und Skalierbarkeit


LLM-API Ansatz: Die Flexibilität eines LLM ist enorm, was die Art der Fragen und Aufgaben angeht. Ohne neue Programmierung kann ein und dasselbe Modell heute eine Anomalieerkennung beschreiben, morgen eine Verbrauchsprognose begründen und übermorgen eine Kundenfrage zu Rechnungsdetails beantworten – vorausgesetzt, es hat Zugang zu den relevanten Daten. Diese Ad-hoc-Fähigkeit macht LLMs sehr attraktiv. Allerdings müssen die Rohdaten dem LLM zugänglich gemacht werden, meist durch Übergeben von Aggregaten oder durch Anbindung an eine Datenbank. Bei sehr großen Datenmengen (Monate an hochauflösenden Messwerten) stößt man an Limits: Entweder muss man vorab filtern/aggregieren, oder man braucht spezielle Lösungen (z.B. das LLM schreibt SQL-Queries und holt sich nur Ergebnisse). In Sachen Skalierbarkeit kann eine API-Lösung auf den Anbieter zurückgreifen – z.B. OpenAI betreibt die Infrastruktur, die Anfragen in Millisekunden auf skalierten Servern beantwortet. Das heißt, viele parallele Anfragen sind technisch lösbar, aber die Kosten skalieren mit (jedes Token kostet). Bei einem Open-Source-Modell wie QwenLM hängt die Skalierung von der eigenen Infrastruktur ab – man müsste ausreichende Rechenressourcen vorhalten, um z.B. Dutzende gleichzeitige Nutzeranfragen zu bedienen. Positiv ist, dass LLMs an sich schnell mehr lernen können (Feintuning oder Prompt Engineering), um sich neuen Anforderungen anzupassen, ohne die Gesamtarchitektur zu ändern.


Grafana/Agent Ansatz: Grafana ist von Haus aus auf Datenflexibilität ausgelegt, aber auf eine andere Weise: Es kann sehr viele Datenquellen (Datenbanken, APIs, IoT-Streams) gleichzeitig einbinden. Das Hinzufügen neuer Datenfelder erfordert aber oft manuelle Konfiguration (Panels definieren, Abfragen schreiben). Die Art der möglichen Auswertungen ist durch die eingerichteten Dashboards vorgezeichnet – spontane neue Fragen stellen ist schwieriger (es sei denn, der Nutzer begibt sich selbst in den Explorationsmodus und formuliert neue Abfragen). Dafür ist Grafana im Hintergrund äußerst skalierbar: Mit einer entsprechend potenten Time-Series-Database (z.B. InfluxDB, Timescale oder Prometheus) können Millionen von Datenpunkten effizient gespeichert und abgefragt werden. Grafana wird in großen Rechenzentrumsumgebungen eingesetzt, um riesige Datenströme live zu monitoren. Die Last lässt sich über Cluster und Caching verteilen. Für Stromfee bedeutet dies: selbst wenn Tausende Nutzer ihre Verbrauchsdaten gleichzeitig loggen, kann ein gut konfiguriertes Grafana-System das stemmen. Die Flexibilität in der Analyse hängt aber davon ab, was vordefiniert wurde. Ein Agent könnte theoretisch auf Grafana aufsetzen, um diese Starrheit etwas zu lösen – etwa automatisch neue Panels erzeugen, wenn der Nutzer eine Frage stellt. Grafana bietet inzwischen auch LLM-Integrationen an, wo Nutzer in natürlicher Sprache Fragen stellen können und das System daraufhin Visualisierungen baut (Integrate Large Language Model (LLM) with Power BI) Dennoch bleibt es schwieriger, die volle Freiheit eines LLM-Chats zu erreichen, da am Ende ein Mensch (oder Agent) die Grafana-Queries zusammenbauen muss.

Fazit Flexibilität/Skalierung: LLM-APIs bieten inhaltlich die größere Flexibilität (was gefragt/analysiert werden kann), während Grafana technisch bewährte Skalierung für Massendaten und Echtzeit bietet. In einer Zukunft mit immer leistungsfähigeren LLMs könnte der Bedarf an starren Dashboards sinken, da das LLM on-the-fly Antworten generiert. Aktuell ist aber eine Mischung sinnvoll: Grafana als skalierendes Rückgrat für die Datenhaltung/-visualisierung und LLM als flexible Frontend-Intelligenz oben drauf.


Benutzerfreundlichkeit und User Experience

LLM-Interaktion: Ein Chatbot oder sprachgesteuertes System ist für Endnutzer meist niedrigschwellig. Man stellt Fragen in Alltagssprache und bekommt eine erklärende Antwort. Diese natürliche Interaktion kann komplexe Energiedaten viel zugänglicher machen. Ein nicht-technischer Kunde versteht einen geschriebenen Tipp (“Sie haben 15% mehr verbraucht als letzte Woche, vor allem abends zwischen 18-20 Uhr.”) oft besser als eine Flut von Graphen. LLMs können zudem automatisch kontextgerechte Ratschläge geben (“Wenn Sie täglich die Klimaanlage 1h später einschalten, sparen Sie ca. 5% (The Double-Edged Sword: Using LLMs in Electricity Market Forecasting) ), was die Nutzerfreundlichkeit erhöht. Kurzum: LLMs ermöglichen eine dynamische, benutzerfreundliche Interaktion mit den Daten – man muss kein Analyst sein, um Insights zu erhalten (The Post Dashboard Era: How LLMs Transform Data Analysis) Auch auf Mobilgeräten ist ein Chatbot-Interface oft praktischer als ein komplexes Dashboard. Ein möglicher Nachteil: Wenn das LLM falsche Ausgaben liefert oder die Daten nicht aktuell sind, muss der Nutzer dies erkennen – Vertrauen spielt eine große Rolle. Durch Transparenz (Quellen angeben, Fakten belegen) kann man dem entgegenwirken.

Grafana-Dashboards: Für technisch versierte Anwender sind interaktive Dashboards ein Segen, für den Laien können sie überfordernd sein. Grafana erfordert vom Nutzer, die Graphen selbst zu interpretieren. Jemand, der die Visualisierung versteht, schätzt die direkte Kontrolle – man kann Filter setzen, Zeiträume ändern, verschiedene Metriken übereinanderlegen. Diese Selbstbedienung ermöglicht tiefere Einsichten, ist aber eben eher etwas für Power-User. Ein Verbraucher ohne Hintergrundwissen könnte z.B. Schwierigkeiten haben zu erkennen, ob ein Peak nun “schlimm” ist oder normal. In puncto Benutzerfreundlichkeit für Endkunden hat also ein sprachliches Interface Vorteile, während Grafana eher für Power-User und interne Analysten optimal ist. Allerdings kann man Grafana-Daten in einfacherer Form auch Endkunden zeigen, z.B. als Teil der App mit begrenzter Interaktivität (etwa nur das eigene Verbrauchsdiagramm mit Highlight-Funktionen).

Zu beachten ist auch der Aufwand bei der Pflege: Ein LLM-Setup muss trainiert/justiert werden (Prompts, Moderation), während Grafana-Dashboards gepflegt und bei neuen Anforderungen erweitert werden müssen. Ein KI-Agent könnte hier intern helfen, indem er z.B. Dashboard-Änderungen selbst vornimmt oder Probleme erkennt. Insgesamt wird die User Experience für Stromfee-Kunden vermutlich dann am besten sein, wenn beide Welten vereint werden: der Nutzer bekommt auf Wunsch einfache Erklärungen per KI, kann aber bei Interesse ins Detail gehen und die Zahlen in Grafana betrachten.


Langfristiges Automatisierungspotenzial

Die Frage nach dem langfristigen Automatisierungspotenzial zielt darauf ab: Mit welchem Ansatz lässt sich in Zukunft mehr Automatik und Intelligenz realisieren?

LLM/Agent-basiert: KI-Agenten, die auf LLMs basieren, werden von vielen Experten als Game Changer für die Prozessautomatisierung gesehen. Durch ihre Fähigkeit, zu lernen und in unstrukturierten Umgebungen zu agieren, können sie perspektivisch sehr viele Aufgaben übernehmen – weit über starre Datenanalyse hinaus (Beyond RPA: How LLMs are ushering in a new era of intelligent process automation - Foundation Capital) OpenAI’s Operator ist ein Vorgeschmack darauf, wie ein KI-Assistent eigenständig Web-Recherchen, Buchungen und andere Handlungen durchführen kann (OpenAI debuts Operator, an AI agent with ecommerce applications) (OpenAI debuts Operator, an AI agent with ecommerce applications) Übertragen auf Stromfee heißt das: Ein fortgeschrittener Agent könnte nicht nur Daten auswerten, sondern gleich Maßnahmen vorschlagen und teils automatisch umsetzen (z.B. dynamisch Geräte steuern, Verträge optimieren, mit dem Nutzer Ziele vereinbaren). Die Lernfähigkeit solcher Systeme ist hoch – je mehr Daten und Feedback, desto besser werden sie. Branchenanalysten prognostizieren, dass dank dieser neuartigen KI-Fähigkeiten die Möglichkeiten für intelligente Automatisierung in den nächsten 10 Jahren um den Faktor 10 wachsen werden (Beyond RPA: How LLMs are ushering in a new era of intelligent process automation - Foundation Capital) Für Stromfee.AI als Produkt bedeutet das: Ein LLM-getriebener Ansatz kann mit der technologischen Entwicklung skalieren – zukünftige Verbesserungen in AI können integriert werden und steigern kontinuierlich den Automationsgrad. Langfristig könnte Stromfee so zu einem nahezu autonomen Energie-Manager für die Nutzer werden.

Grafana-basiert: Grafana selbst ist ein mächtiges Tool, aber vom Konzept her ein Monitoring-Werkzeug, kein autonomer Agent. Sicherlich entwickelt sich auch Grafana weiter – etwa mit ML-Features (Anomaly Detection, Forecasting-Plugins) und gewissen Automatisierungen (z.B. automatisierte Incident Reports (Lessons learned from integrating OpenAI into a Grafana data source) . Dennoch bleibt Grafana im Kern benutzergetrieben: Es zeigt an, was ist, und vielleicht noch Warnungen, wenn etwas schief läuft. Den nächsten Schritt (was tun mit der Info?) muss weiterhin ein Mensch oder ein angebundenes System gehen. Grafana lässt sich zwar in Workflows einbinden (z.B. Alarm → Script ausführen), aber diese Automationen sind regelbasiert und begrenzt. Ein Grafana-gestütztes System ohne LLM wird also vermutlich immer ein Stück weit “blind” gegenüber neuartigen Problemen sein und wenig Eigeninitiative zeigen. Man kann sagen, es bietet Stabilität und Transparenz, aber nicht die kreative Problemlösungsfähigkeit einer KI. Um das Automatisierungspotenzial zu erhöhen, müsste man Grafana mit zusätzlichen intelligenten Modulen kombinieren – was faktisch wieder auf LLM/AI hinausläuft.

Fazit Automatisierung: Langfristig bietet der LLM-/Agenten-Ansatz deutlich mehr Chancen, Stromfee-AI zu einem vollautomatischen, proaktiven System zu machen. Ein KI-Agent kann nicht nur reagieren, sondern agieren – z.B. selbst neue Optimierungsoptionen finden, Lernschleifen drehen und sich an geänderte Bedingungen anpassen. Grafana wird in so einem Szenario eher zu einer Komponente degradiert, die dem Agenten als Datensinnesorgan dient. Das soll nicht heißen, dass Grafana obsolet wird – für robuste Datenerfassung und -darstellung wird es weiterhin genutzt. Aber die wertschöpfende Intelligenz sitzt dann in den LLMs. Daher sollte Stromfee.AI mittelfristig darauf setzen, die AI-Komponente auszubauen. Schon heute kann eine Kombination aus beidem sinnvoll sein: Grafana sammelt und visualisiert Daten, ein LLM zieht die Schlüsse und kommuniziert sie. Je leistungsfähiger die KI wird, desto mehr kann sie eigenständig übernehmen.


Empfehlung im Vergleich

Unter Abwägung der genannten Punkte erscheint ein Hybrid-Ansatz als empfehlenswert. Kurzfristig kann Stromfee.AI die bewährte Grafana-Infrastruktur weiter nutzen, um Verlässlichkeit und Skalierbarkeit sicherzustellen – insbesondere für die reine Datenspeicherung und Standardvisualisierungen für versierte Nutzer. Parallel sollte ein LLM (z.B. über API oder als lokales Modell wie QwenLM) integriert werden, das die Grafana-Datenquellen anzapft und den Nutzern gegenüber als intelligente Assistent agiert. So bekommen Anwender das Beste aus beiden Welten: detaillierte Grafiken dort, wo gewünscht, und ansonsten leicht verständliche KI-Erklärungen und automatisierte Insights auf Knopfdruck.


Langfristig kann der Schwerpunkt immer mehr in Richtung LLM-Agent verschoben werden, da dieses Konzept am meisten Automatisierung verspricht. Grafana würde dann mehr zum Backend-Modul werden. Bereits heute sollte Stromfee damit experimentieren, LLM-Auswertungen gegen Grafana-Daten laufen zu lassen – z.B. prototypisch einen Chatbot, der Fragen zu den Grafana-Dashboards beantwortet. Auch die Verwendung von LLM-Plugins in Grafana (sofern verfügbar) kann ein Schritt in diese Richtung sein. Zielbild in einigen Jahren: Der Kunde interagiert hauptsächlich mit einem smarten Stromfee-KI-Assistenten (Text oder Sprache), der alle Aufgaben von der Analyse bis zur Handlung erledigt. Dieser Assistent greift intern natürlich weiterhin auf Datenbanken, Grafana und Co. zu, aber die Komplexität bleibt dem Nutzer verborgen.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass LLM-Integration via API und KI-Agenten Stromfee.AI auf ein neues Level heben können – sowohl was die automatisierte Tagebuchführung als auch das Kundenerlebnis und Marketing angeht. Die Kombination aus intelligenten Berichten/Prognosen, einer cleveren Social-Media-Strategie und dem richtigen Technologiemix (LLM + Grafana + UI-TARS) wird Stromfee.AI helfen, sich als innovativer Vorreiter im KI-gestützten Energiemanagement zu positionieren. Indem technische Möglichkeiten optimal genutzt werden, kann die “Strom-Fee” zukünftig noch eigenständiger zaubern – sehr zur Freude der Nutzer und zum Vorteil des Unternehmens.

Quellen: Die mit 【】 gekennzeichneten Referenzen verweisen auf externe Belege und weiterführende Informationen aus der angegebenen Literatur und Online-Dokumentation.

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